Wenn man bedenkt, welche Orte in ganz Mecklenburg-Vorpommern Celebrate nun schon durch Hochzeiten erkundet hat, fehlt eigentlich nur noch einer in der Hall of Churches: Stavenhagen. Nicht nur bekannt durch das geschmackvolle (Pf)anniwerk und den antiken Bahnhof, hat dieser schnuckelige Ort auch eine, und hier möchte ich kurzer Hand der Ironie entsagen, gemütliche Kirche.
Bei dieser Vielzahl an kulturellen Höhepunkten, die uns erwarten sollten, scheint es merkwürdig, warum die Liste der Hochzeitssänger anfänglich so kurz war. Der ein oder andere mag sich an mehrere heroische Ansprachen meinerseits erinnern, um, nach Nächten voller Angstschweiß, ein Solo mit Martin einlegen zu müssen, doch noch für dieses stille Örtchen zu begeistern.
Aber umsonst geschwitzt, denn pünktlich am Tag der Hochzeit trafen sich neben wenigen aber stimmungsvollen Männern auch eine Schar von engelsgleichen und strahlenden Altopranisten. Zum Glück hattest du Recht Steffen.
Ich kann mich an eine müde Zugfahrt erinnern, die mich kurz aus der Bahn warf, als ich feststellte, dass ich ganz vergessen hatte, wo genau die Kirche in Stavenhagen steht. Hätte ich gewusst, dass es eigentlich nur eine Straße in Stavenhagen gibt, die auch direkt zur Kirche führt, hätte ich mir neben dieses weiteren kurzen Schweißausbruches auch einen anstrengenden „Ähm André, kannst du mal gucken“ Anruf gespart.
Glücklich in der Kirche angekommen, war ich begeistert, von dem Klang unserer Stimmen in den katholischen Wänden. Nur der Pastor kam mir in diesem Moment schon ein wenig unbeteiligt vor.
Aber wir waren guter Dinge dem sympathischen Hochzeitspaar einen unvergesslichen Tag zu bereiten und warteten aufgeregt auf ein Zeichen.
Anhand einschlägiger Erfahrung spreche ich mit den Hochzeitspaaren schon beim ersten Treffen darüber, dass sie dem Pastor ein eindeutiges Zeichen für den Beginn unserer Lieder zuweisen. Gerade bei katholischen Pastoren ist es sonst häufig schwer das Ende einer Lesung oder Predigt zu erkennen.
In Stavenhagen sollte der Pastor nicken. Es wurden „To be with you“ und „Jesus on the Mainline“ erfolgreich zugenickt doch irgendwie schien der Pastor an diesem Zeichen Gefallen zu finden. An einer Stelle an der auf jeden Fall kein Celebrate Song geplant war, entschied sich der Eheschließer zu unserer Überraschung den Kopf einmal zu viel zu senken. Ahhhhhhhhh! Was tun? Professionell, wie wir manchmal sein können, wurde kurzer Hand „I will sing halleluja“ geträllert. Und da meine Lieben hatte ich meinen dritten und für alle Beteiligten Got sei Dank letzten Schweißausbruch für diese Hochzeit.
Nach einem kurzen Anstoßen mit dem frisch getrauten Paar, ging es wieder gen Heimat über den antiken Bahnhof, an dem die Deutsche Bahn die Plakate schon seit zwanzig Jahren nicht mehr ausgetauscht hatte. Einige von uns hatten das Bedürfnis sich auf Schienen zu legen. Andere erlagen mangels fehlender Verpflegungsmöglichkeit in der Metropole Stavenhagen einer kurzen Automatensüßgikeitenkaufsucht.
Und wenn ihr euch jetzt fragt: „Und was um Gottes Willen machen die da mit Peter im Zug?“ Na dann müsst ihr wohl nächstes Mal selbst mitkommen und teil einer weiteren Celebrate Hochzeit werden.