21. August 2010: unsere Darß-Tradition geht in die dritte Runde. Wieder heißt es ziemlich früh aufstehen, denn schon um acht ist Treffpunkt am Bahnhof. Schnell noch alle Sänger auf die Autos verteilt und los geht es, denn wir dürfen zum zweiten Mal Open Air bei der Darßer Arche singen. Diesmal kennen wir sogar schon den Weg durch die verwinkelten Dorfstraßen.
Wie letztes Jahr werden wir freundlich empfangen und bekommen einen luftigen Vorbereitungsraum zugeteilt. Wie letztes Jahr treffen wir uns etwas verspätet endlich auf der kleinen Wiesenbühne. (Diese lässt sich hinterher zu einem einzigen Anhänger zusammenklappen - sehr mobile Bühne sozusagen.) Da wir heute aber nur etwa 25 Leute sind, finden wir bequem Platz und müssen uns nicht drängeln. Wie letztes Jahr dauert der Soundcheck etwas länger als erwartet und der Techniker wirkt leicht überfordert. Wir fangen mit Verspätung unser Konzert an und wie letztes Jahr trudeln nach und nach die Leute ein und hören zu. Wie letztes Jahr sitzt Martin am Klavier und das Dirigat wird abwechselnd von eifrigen Chormitgliedern übernommen. Wie wir es vom Darß gewohnt sind, sind die Leute äußerst freundlich, lachen über Martins Moderationswitze und spenden kräftig Applaus.
Nur eins ist komisch - es regnet gar nicht. Nein: strahlende Sonne scheint auf die Darßer Arche und die anliegende Wiese hernieder. Was eigentlich positiv ist, wirkt sich jedoch ein wenig negativ aufs Darßer Publikum aus. Dieses scheint im Regen durchhaltekräftiger zu sein als in der Sonne. Denn da alle durch die hervorragende Bühnenpositionierung direkt in die Sonne gucken müssen, um uns zu sehen, ziehen sich viele nach weiter hinten unter Schatten spendende Bäume zurück. Das zerstört natürlich die Nähe zum Publikum. Und bei Sonne scheint der Darßer auch lieber spazieren zu gehen als geduldig einem ganzen Chorauftritt zu lauschen, und so sind trotz Bombenwetters relativ wenige Menschen zum Zuhören da. Aber die Leute, die bleiben, sind einfach wundervoll und rufen am Ende sogar "Zugabe" - was will man mehr! Zwei kleine Fans aus dem Rheinland, die uns schon in Prerow bewundern konnten, fragen in der Pause sogar, ob es eine CD von uns gäbe, was wir leider verneinen müssen. Alles in Allem macht der Auftritt viel Spaß und wir holen sogar unseren Celebrate-Klassiker "Walking in Memphis" spontan noch einmal hervor.
Nach dem Auftritt dürfen alle Chormitglieder kostenlos ein Getränk und etwas kleines zu Essen im Café bestellen und verzehren, was wir natürlich alle ausnutzen, um noch gemütlich zusammenzusitzen und das Konzert Revue passieren zu lassen.
Das Vorhaben, den Tag am Strand ausklingen zu lassen, wird leider von den Autofahrern vereitelt, die allesamt ohne Strand wieder nach Hause fahren wollen. Erst sind wir etwas enttäuscht, doch als sich dann doch noch Regenwolken am Himmel zeigen, hören wir auf zu murren und machen uns auf den Rückweg - denn auch ohne Strand war es ein wunderbarer Tag.