Die erste Celebrate-Weihnachtsgeschichte

Vorwort:
In diesem Jahr schreibt der gesamte Chor zum ersten Mal an einer gemeinsamen Weihnachtsgeschichte. Es geht um den kleinen Lucas (rechts im Bild) und seine Freunde, aber auch viele berühmte Persönlichkeiten wie der Nikolaus haben einen Gastauftritt angekündigt. Wie das Ganze ausgeht? - Verraten wir noch nicht! (Wissen wir ehrlich gesagt auch noch nicht ) Also lasst Euch (und uns) hier jeden Tag von Neuem überraschen, wie es weitergeht. Das große Finale ist für den 24. Dezember geplant. Genug davorgelabert ...
Nun VIEL SPAß BEIM LESEN!!! 

 

Vor langer langer Zeit flog der kleine Lucas mit dem FLUGZEUG über das Weihnachtsland. Von dort oben konnte er ganz viele PFEFFERKUCHENHÄUSER sehen, wenn auch nur winzig klein.
Drunten, im Weihnachtsland aber, herrschte buntes Treiben: Überall wuselten kleine Helferchen umher, und, Da! Seht nur! Sogar der KLEINE MAULWURF hüpfte aufgeregt vor seinem Pfefferkuchenhäuschen herum und freute sich mit seinen Freunden über den groooßen dicken SCHNEEMANN in seinem Garten.

Der beste Freund vom kleinen Maulwurf war MR. KRABS - ein geldgieriger Krabbenburgerschnellrestaurantbesitzer aus der allseits beliebten Serie „Spongebob".


Eines vorweihnachtlichen Morgens trat MR. KRABS aus seinem PFEFFERKUCHENHAUS, wandte sich „Jingle Bells"-pfeifend in Richtung seines Nachbargartens, um sich des SCHNEEMANNES zu erfreuen und starrte - oh Schreck - in die Weiten eines NICHTS! "Wo ist der SCHNEEMANN?"
Lange überlegte er ... und plötzlich fiel es ihm ein: "Ach, der ist doch bestimmt mit seinem KINOGUTSCHEIN einen Film gucken! Ich hoffe nur, dass er diesmal heil wiederkommt..."
Der SCHNEEMANN war tatsächlich im Kino. Und als er abends zurück kam, sah er schon von Weitem eine Kerze flackern. Gebannt folgte er dem schimmernden Licht. Richtig aufgeregt war er... Plötzlich stand er vor der Pfefferkuchengarage des KLEINEN MAULWURFS, der ganz heimlich ein WEIHNACHTSGESCHENK für MR. KRABS verpackte.

Gleich im Lebkuchenhaus nebenan saß Patrick Star auf seinem HOLZSCHAUKELPFERD und mampfte seinen BUNTEN TELLER leer. Auch er hatte sich eine KERZE angezündet, die sein Heim in ein warmes Licht tauchte. Als der Schneemann das sah, wollte er auch gerne auf das Schaukelpferd. Außerdem war er hungrig und durstig. Deswegen besuchte er mit dem Maulwurf und Mr. Krabs den Nachbarn Patrick Star und brachte aus seiner Pfefferkuchenküche DINKELKNUPSPERBROT und einen herrlich duftenden WEIHNACHTSTEE mit. Auf dem Weg zum Nachbarhaus ertönte eine weihnachtliche Melodie. Es war ein HORN, welches wundervoll spielte. Doch wer könnte diesem Instrument so schöne Töne entlocken? Weit und breit war niemand zu sehen. Vielleicht war es ja ein magisches Horn, das ganz von allein solch weihnachtliche Töne spielen konnte.

In Patrick Stars Lebkuchenhaus angekommen miaute eine kleine graue KATZE die Besucher an und schnurrte ihnen freudig entgegen.
Da entglitt dem Schneemann höchst erstaunt: "Patrick, seit wann hast Du denn eine KATZE?" Patrick kraulte seiner Katze stolz über das weiche Fell und sagte: "Hallo Schneemann, ich freue mich, Dich zu sehen! Dieses liebe Kätzchen lief mir gestern in der Zauberstadt zu. Ich traf den kleinen Lucas und er schlug vor, eine Fahrt zu unternehmen. Also stiegen wir in die LOKOMOTIVE und fuhren dorthin.“ Unterwegs sah er eine große Baustelle, auf der es nur so wimmelte von Bauarbeitern. Einer von ihnen schaufelte gerade Kies in einen BETONMISCHER MIT GESICHT. Sehr verwundert darüber kam er nach einer kurzen Reise in der Zauberstadt an...

Besonders in der Vorweihnachtszeit sollten in dieser Stadt merkwürdige Dinge geschehen. Bisher hatten Lucas und Patrick immer nur davon gehört, doch nun sollten sie es selbst erleben. Vom Bahnhof aus gingen sie zum Marktplatz, auf dem ein großer Weihnachtsbaum stehen sollte. Aber was war das? Kein Baum war zu sehen, dafür aber ein riesiger TANNENZAPFEN, der gerade von den Zauberstadtbewohnern festlich geschmückt wurde.

"Oh, welch kunterbuntewunderschöne CHRISTBAUMKUGELN!", entfuhr es dem kleinen Lucas. Seine großen Knopfaugen funkelten, seine roten Bäckchen leuchteten - nicht etwa vor Kälte. Nein. Lucas selbst strahlte vor lauter Glückseeligkeit wie eine kleine WEIHNACHTSKERZE. "Hier finde ich doch bestimmt auch den allerschönsten ADVENTSKRANZ, den die Welt je gesehen hat!", dachte er. Und, dann geschah es, als sie vor dem wunderschönen geschmückten Tannenzapfen standen: Es fing an zu schneien, wie verrückt. "Hurra", rief Lucas, "wir können einen SCHNEEMANN bauen!"

 

"Aber...aber... ihr habt doch schon mich..." murmelte der Schneemann (ihr wisst noch?) traurig in seinen Eisbart und fühlte in seinem Langneseeisherz eine tiefe LEERE, als er die Katze streichelte. Patrick Star verriet ihm, dass der andere Schneemann eine sehr hübsche Schneemanndame mit einem wunderschönen Pilzhut sei. So kam es, dass der Schneemann sie unbedingt kennen lernen wollte und er träumte schon davon, mit ihr seine selbstgemachte WILDCREMESUPPE von einem Löffel zu schlürfen und sich dabei heißkalte Geschichten zu erzählen, wie zum Beispiel die von den HEILIGEN DREI KÖNIGEN oder dem BÄRCHEN DAS AUF EINER STERNSCHNUPPE ZUM MOND FLIEGT. Und als ob Patrick Star die Gedanken des Schneemanns gelesen hätte, fügte er mit etwas bedrücktem Blick hinzu: "Nur für einen Moment hatte ich deswegen den kleinen Lucas aus den Augen gelassen ... und als ich mich umdrehte - war er weg!"


“WAS??“ riefen alle bestürzt aus, sodass man es mit Sicherheit noch bis zum Osterland gehört haben wird. Vor Schreck fiel dem Schneemann sogar die dicke WOLLMÜTZE vom Kopf, die den kleinen Maulwurf in wollmützige Dunkelheit tauchte.
"Erinnert ihr euch noch an all die beschmutzten NIKOLAUSSTIEFEL vom letzten Jahr? Oder die zerbrochenen Christbaumkugeln vom vorletzten Jahr?" fügte Patrick Star nachdenklich und mit finsterem Blick hinzu. Der kleine Maulwurf, oder vielmehr die Wollmütze, nickte zustimmend und mit gedämpfter Stimme piepste er: "Jedes Jahr fällt diesem Schurken eine neue Gemeinheit ein, um das Weihnachtsfest zu zerstören! Wir müssen Lucas retten!"

„Ganz ruhig“, sagte Patrick, „wir haben doch schon einen Plan.“ „Ihr habt mich ja gar nicht zu Ende erzählen lassen, wem die Katze gehört. Das ist nämlich die Katze vom NIKOLAUS, die gesehen hat, wie ich den Lucas ganz aufgeregt gesucht hatte. Und wenn der Nikolaus heute in alle Wohnungen kleine Überraschungen gebracht hat, kann er uns vielleicht weiter helfen. Ich weiß auch schon, wie wir ihn finden können. Wir folgen seinen Fußabdrücken, die seine NIKOLAUSSTIEFEL im Schnee hinterließen." Alle waren ganz aufgeregt. Der kleine Maulwurf, Schneemann und Patrick wären am liebsten sofort los gelaufen. Doch es war schon sehr spät geworden und Fußspuren konnte man im Dunkeln gar nicht sehen... Also beschlossen sie zusammen noch ihr Lieblinslied "Kling GLÖCKCHEN" zu singen und sich für den nächsten Tag auszuruhen, um dann ausgeschlafen den NIKOLAUS zu suchen.

Die drei schliefen wie Murmeltiere und erwachten mit den ersten Sonnenstrahlen. Nach dem Frühstück zogen sie sich warm an, holten die SCHLITTEN hervor und machten sich auf die Suche nach dem Nikolaus. Dem kleinen Maulwurf dauerte die Fahrt viiiel zu lange. Er durfte gar nicht darüber nachdenken, dass der Lucas irgendwo ohne seine Freunde in einer fremden Stadt war und keiner mit ihm spielte.Darum träumte er davon den Schlitten in ein riesengroßes und blitzschnelles FEUERWEHRAUTO verzaubern zu können. Wenn unsere kleinen Freunde doch nur wüssten, welch abenteuerliche und gefährliche Reise ihnen bevorstand, denn schließlich führte der Weg zum Nikolaus durch sieben Berge und sieben Täler und der gemeine mürrische WeihnachtsKASPER, der bis jetzt schon jedes Weihnachten versucht hatte zu zerstören, würde alles daran setzen, den Rettungsplan der Freunde zu vereiteln.


Der alte Nikolaus jedoch lebte gut versteckt; und das war auch nötig - es könnte ja sonst ein jeder daherkommen und das strenggeheime GESCHENKElager plündern. Nein, nur, wer wirklich in Not war und die Katze des Nikolaus an seiner Seite wusste, würde das geheime Schloss des bärtigen Alten finden können.

 

Plötzlich gab es einen lauten Knall. Alle schauten sich erschrocken an und von hinten hörte man MR. Krabs mit Schnee im Mund fluchen. Die anderen lachten weil er vom Schlitten geplumpst war und man nur noch seine Nasenspitze, sowie den dicken Bauch sah. Erst jetzt bemerkte Patrick, dass die Hufe des Schlitten zerbrochen waren. Sie waren nirgendwo drübergefahren. Wie konnte das passieren? War das der Weihnachtskasper? "Oh je mitten im Wald" rief der Maulwurf. Eine Reparatur war nicht möglich und sie waren alle ratlos. Gelangweilt schien die Katze um Patricks Beine zu schlawänzeln und schnurrte sehr laut. "PSSST!", befahl der Schneemann, "hört ihr das denn nicht?" Alle lauschten - und tatsächlich: Sie hörten: "Schnurr, gebt mir bitte Euer HEIDEFRÜHSTÜCK, miau, und ich werde euch zum Nikolaus bringen. Ungläubig sahen sich alle an, aber erfüllten ihren Wunsch. Schnell verputzte die Katzte alles und verwandelte sich in einen großen WeihnachtsENGEL. Mit leuchtenden Augen rief der Schneemann: "Wie schön!". Der Engel breitete seine großen weichen Flügel aus, alle nahmen Platz und hielten sich gut fest. Denn nun flogen sie zum Nikolaus...

 

Plötzlich gab es einen lauten Knall. Der kleine, schneebedeckte Maulwurf schaute sich erschrocken um. Aber er sah sich weder einem Feuerwehrauto noch einem Weihnachtsengel gegenüber. Vielmehr erkannte er seinen alten, langweiligen Schlitten. Im Träumen hatte ihm offenbar jemand einen Schneeball an die Stirn geworfen und er war nun tatsächlich vom Schlitten geplumpst. Und irgendwie dämmerte ihm im Hinterkopf, im Traum etwas von einem WEIHNACHTSKASPER gehört zu haben, was er aber ganz schnell wieder vergaß, als er merkte, dass alle anderen ihn auslachten. 'Ach, wie schön wäre es doch gewesen, wenn wir wirklich auf einem Engel zum Nikolaus geflogen wären', dachte er. Aber dann hätte er schließlich auch auf die Abenteuer verzichten müssen, die noch vor ihnen lagen. "Da! Guckt mal was dort drüben steht!!!", rief der Schneemann und hopste aufgeregt um den Schlitten. "Was ist denn los? Was machst du für einen Krach?", fragte der kleine Maulwurf, der gerade seinen Kopf nach einer Beule abtastete. Er folgte den Blicken der anderen und nun konnte auch er den hell erleuchteten STIEFEL sehen, der ganz oben auf einem hohen Berg stand. Na wenn der nicht dem Nikolaus gehörte. 'Wir sind also auf dem richtigen Weg', dachte Patrick erleichtert, und an seine Freunde gewandt: "Wir sollten uns sputen, den Stiefel zu erreichen, noch bevor der MOND aufgeht und die EULE ihre Nachtmelodien singt. Dort können wir unser Nachtlager aufschlagen und uns ausruhen."
Frohen Mutes und mit festem Ziel im Auge stapften sie weiter durch die weiße Pracht. Schon bald sollten sie erfahren, dass sie mit dem Stiefel das erste große Hindernis auf ihrer langen Reise zu überwinden hatten.


Doch die drei Freunde hatten den langen Weg unterschätzt. Es dämmerte bereits und bald würde die Nacht hereinbrechen. Der Schneemann sagte: "Wir werden es nicht mehr rechtzeitig auf den Berg schaffen. Doch im Dunkeln werden wir uns verirren. Was sollen wir tun?"
Sie grübelten und sahen plötzlich ein Licht auf sich zukommen. Es kam näher und wurde größer und deutlicher. Es war ein ENGEL mit einer Laterne in der Hand. Zwar sprach er kein Wort, aber sein vertrauensvolles Antlitz hieß sie, ihm zu folgen. Was hatten sie auch für eine Wahl? Denn auch wenn der große, unheimlich grünbläulich schimmernde weißgelbe MOND bereits am fernen Horizont zu sehen war, wären sie ohne das Licht des Engels nur von Wurzel zu Wurzel gestolpert und hätten sich in der Dunkelheit verloren. Zumal man sich zu Hause erzählte, dass hier um diese Zeit merkwürdige Dinge vorgehen sollten. Schon nach kurzer Zeit ward der Himmel in unendliche Finsternis getaucht, in der nur der kugelrunde Mond sein vertrautes Licht zu spenden schien.

Unsere Freunde aber hatten bereits mit Hilfe des seicht schimmernden Lichts des Engels den Hundertabendwald erreicht. Der Engel blieb stehen, wandte sich um und sprach mit sanfter und vertrauter, aber kaum vernehmbarer Stimme. Ja, es war fast, als hüllte seine Stimme unsere kleinen Freunden in einen schützenden Mantel aus Wärme und Licht. "Fürchtet euch nicht vor der alles verschlingenden Dunkelheit des Waldes, sondern folgt dem Licht eures Herzens. Gebt nur gut Acht, und hütet euch vor dem garstigen KINDE, das des Nachts AUF SEINEM PFERD durch das Dickicht reitet." "Garstiges Kind??", wollte der Schneemann noch verwundert fragen, doch da war der Engel schon verschwunden.
Und mit ihm das Licht. Um sich herum vernahmen die Abenteurer nun das Knarren der dicken Baumstämme und gelegentliche dumpfe Geräusche, die wohl von HERUNTERGEFALLENEM, DAS in der Dunkelheit NICHT MEHR ZU ERKENNEN WAR stammten - und dann war da natürlich noch dieses leise, schrille Gelächter in der Ferne... - Gelächter? Die Freunde rückten ganz dicht aneinander und der Schneemann fasste all seinen Mut zusammen. Er flüsterte kaum hörbar: "H-h-hallooooo???" Doch er erhielt keine Antwort. "A-a-aber wer ist denn da nur?" Selbst die Katze schien eingeschüchtert zu sein, was wiederum den Maulwurf beunruhigte. Er wünschte sich, der Nikolaus hätte anstatt des Kätzchens einen BÄREN als Haustier. Der hätte sie nämlich alle beschützen können.
Patrick musste nun einen kühlen Kopf bewahren. Schließlich wollte er seinen Freund Lucas retten. Angst war hier fehl am Platz.
Plötzlich waren Schritte zu hören, die immer näher kamen. Schritte, die von überall her zu kommen schienen. Dem kleinen Maulwurf traten trotz eisiger Kälte aus lauter Angst drei winzige Schweißperlen auf die Stirn und seine Augen weiteten sich auf die Größe von zwei Wagenrädern, so sehr fürchtete er sich vor dem, was vor ihnen auf die Lichtung trat. Der Schneemann wich zurück und stolperte rücklings über den SCHLITTEN.
Patrick aber nahm all seinen Mut zusammen, ging ein paar Schritte auf die in Nebel gehüllte Gestalt zu und sein Herz setzte für einen Schlag aus, als er erkannte, dass vor ihm ein Kind von nicht mehr als sechs oder sieben Jahren, auf seinem Pferd sitzend, stand.
Das Kind schaute völlig starr in den Mond. Eine gespenstige Ruhe umgab Patrick, die sich gleich einer Nebelwand zwischen ihm und dem SCHLITTEN, hinter dem sich nun der kleine Maulwurf und der Schneemann verkrochen hatten, emporhob. "Was tust Du so spät so allein im Wald?", fragte Patrick mit scheinbar fester Stimme. Sehr langsam drehte das Kind seinen Kopf in Patricks Richtung und starrte nun ihn mit leeren Augen an - bis es plötzlich in ein gellendes Gelächter ausbrach. "Du bist gekommen, mir den Stiefel des Nikolaus' zu nehmen? Das wirst Du noch bereuen!" Patrick war völlig verängstigt und auf sich allein gestellt: "A-Aber wir wollen den Stiefel gar nicht stehlen - wirklich nicht! Wir hatten gehofft, dort auf dem Berg beim Stiefel einen Hinweis zu erhalten, wo sich der NIKOLAUS aufhält. Er soll uns helfen unseren Freund Lucas zu finden." Das Kind schaute unverwandt auf die drei Freunde, denn so etwas hatte es noch nie zuvor gehört. Gar schien ihm das Gefühl der Sorge um einen geliebten Menschen sehr fremd zu sein.
Kaum vernehmbar piepste der Maulwurf, erst mit zitternder, flehender, doch dann immer fester werdender Stimme: "Bitte, bitte liebes Kind, so lass uns doch unsere Suche fortsetzen. Der Weihnachtsabend rückt immer näher und wir müssen den kleinen Lucas finden. Keiner darf zum Weihnachtsfeste allein sein. Weihnachten ist doch das Fest der Familie!"
Etwas schien sich in dem Kinde zu regen: ein geschmückter TANNENBAUM, der helle Schein der Kerzen, der süße Duft von Mutters Pfefferkuchen. Eine Träne trat auf sein bleiches Antlitz, lang vergessene Wärme durchströmte sein kleines Herz und es ward, als wurde ihm augenblicklich Leben eingehaucht. Und so wandte es sich um und ritt davon. Wohin? Das wissen wir nicht.
Unsere drei Freunde jedoch setzten ihren Weg fort, mit einer Zuversicht und Hoffnung, wie nur wahre Freunde sie haben. Nur einige Schritte weiter schien ihnen aus dem Bauch einer dicken Eiche ein vertrautes Licht entgegen. Der Engel, der sie noch vorhin geführt hatte, erwartete sie bereits: "Indem Ihr dem Licht Eurer Herzen gefolgt seid, habt Ihr auch dem traurigen Kinde sein Herz erweckt und ihm den Glauben und die Hoffnung zurück gebracht, die es schon längst vergessen hatte. Zur Belohnung legt Euch nun hernieder, schlafet in Frieden, und wenn der Morgen graut, werdet Ihr im Glanze des Stiefels erwachen, den Ihr zu erreichen suchtet. Und nehmt dieses GESCHENK von mir. Aber Vorsicht: Öffnet es erst, wenn Ihr des dritten Berges Spitze erreicht!" Patrick, Maulwurf und Schneemann kuschelten sich eng aneinander zwischen die knorrigen Wände aus dunklem Holz und die Katze schmiegte sich schnurrend an ihre Füße, als der Engel das Licht löschte und verschwand.


Am nächsten Morgen, es war der Tag vor dem dritten Advent, erwachten sie von einem weit herkommenden himmlischen GLOCKEngeläut. Verschlafen blinzelten unsere drei Abenteurer in einen strahlend blauen Winterhimmel, und der Schneemann musste niesen, weil ihn die dicke Sonne an der Nase kitzelte.
"Schaut nur! Ja, schaut doch nur hin!" Ganz aufgeregt war Patrick und rappelte sich stolpernd auf und lief zu dem leuchtend roten Nikolausstiefel, der nur wenige Schritte weiter auf der Bergspitze stand, die sie sich nicht erinnern konnten, erreicht zu haben. Es war auch unwichtig, denn sie hatten es geschafft, endlich geschafft.
Neugierig und mit forschendem Blick betrachteten sie den Stiefel, und der Schneemann runzelte die Stirn, und der Maulwurf kratzte sich am Kopf. Patrick aber lächelte die beiden wissend an. Er hatte viele, viele phantastische Bücher gelesen, und in einem war von verzauberten Gegenständen die Rede, die man nur berühren musste, damit sie einen an einen anderen Ort brachten. "Das muss es sein.", hauchte Patrick ganz aufgeregt in die klare Winterluft. Die anderen beiden schauten sich fragend an. "Vertraut mir, haltet euch mit beiden Händen so gut ihr könnt am Stiefel fest, sobald ich 'jetzt' sage." Und so stellten sich der Schneemann, der kleine Maulwurf und Patrick rings um den Nikolausstiefel und hielten sich an ihm auf des letzteren Kommando so fest wie sie nur konnten. Der Berg, der Himmel, die Sonne, alles verschwamm um sie herum und unsere drei Abenteurer wurden in einen Strudel aus Farben und Licht gerissen und es ward, als würde ihnen für einen kurzen Moment der Boden unter den Füßen entschwinden, als sie 'Plumps!', vom Strudel ausgespeit, wieder landeten.
"Was war das?" "Wo sind wir?" "Was ist denn nur passiert?" Es war ein wahrliches Durcheinander und Patrick hatte alle Mühe seinen beiden Freunden zu erklären, dass der Stiefel verzaubert war und sie von einem Ort zum anderen bringen konnte. Und tatsächlich, als der Schneemann sich umblickte, erkannte er, dass sie sich nicht mehr auf der Spitze des ersten Berges befanden, ja, dass sie sogar den zweiten Berg wie durch ein Wunder hinter sich gelassen hatten und nun im Tal am Fuße des dritten Berges gelandet waren. Vor ihnen erstreckte sich ein riesiger See und Patrick hatte bereits das ungute Gefühl, dass sie diesen nicht ohne weiteres überqueren können würden. Warum gab es hier nur keine AUTOS oder gar ZÜGE, in denen sie sich aufwärmen und gleichzeitig den riesigen See umfahren konnten? Patrick versuchte, sich zu konzentrieren. "Es kann doch nicht so schwer sein..." dachte er und schloss die Augen, atmetet tief ein und murmelte den Zauberspruch, den er aus seinem Liebligsbuch "Die kleine Zaubermaus" kannte. Wenigstens ein RENTIER, das ihren Schlitten zog, wünschte er sich sehnlichst herbei. "Eene meene, hokus pokus, zauber zauber!" Er stampfte auf den Boden und öffnete erwartungsvoll die Augen. Doch nichts war geschehen.

Währenddessen hatten sich Schneemann und Maulwurf an das Ufer des Sees gesetzt und sahen dem Kätzchen zu, welches mit den nun vom Himmel fallenden Schneeflocken spielte.
Als die Katze einer Schneeflocke hinterher huschend auf den See zusprang, sahen sie erst, dass der See mit einer Eisschicht überzogen war, die märchenhaft glitzernd im Sonnenlicht schimmerte. Blinzelnd und um Vorsicht bedacht bat Patrick den kleinsten und leichtesten seiner Freunde, das Eis zu testen. Der Maulwurf hielt sich am Schneemann fest und stellte sich vorsichtig auf den kalten Boden. Er hüpfte leicht, dann immer übermütiger und machte laut lachend Purzelbäume. Die anderen konnten ihr Glück nicht fassen und schon gar nicht lange zusehen und taten es ihm jubelnd gleich, während die Katze mit ihren Samtpfötchen rutschend um Halt suchte. Der Schneemann nahm sie auf den Arm und so machten sie sich schlitternd und gut gelaunt auf den Weg.
Patricks Vorahnung jedoch sollte sich bestätigen, als die Eisschicht mitten auf dem See sehr dünn wurde und unter des Schneemanns Füßen knarrend und zischend kleine Risse entstanden. Sie liefen sehr langsam, vorsichtig, konzentriert, alle Muskeln anspannend, in der Hoffnung leichter zu sein, um die dünne Stelle. Doch hinter ihnen wurde das knacksende Geräusch lauter und sie wurden panisch, rannten schon fast ohne sich umzuschauen schneller. Die kleinen Beinchen des Maulwurfs konnten nicht so große und schnelle Schritte machen und er blieb unbemerkt zurück, als er aus vollstem Halse rief "Hilfe!" Denn er stand plötzlich auf einer Eisscholle abgeschnitten und durfte sich nicht bewegen, da er sonst sein Gleichgewicht verlieren konnte. Patrick stoppte, rief dem Schneemann zu, er solle weiterlaufen, riss sich seinen Schal vom Hals, warf ein Ende dem Maulwurf hinüber und schrie "Fang!" Der zitternd ängstliche Maulwurf fing es glücklicherweise sofort und wurde kräftig und mithilfe eines großen Sprungs im hohen Bogen in Patricks Arme gezogen. An Ihn geklammert und schweißgebadet liefen beide zum Schneemann und der Katze, die bereits am nicht weit entfernten Ufer bangten und auf sie warteten.
Das war ja gerade noch einmal gut gegangen!

Nach einer kurzen Verschnaufpause, in der sich alle mit leckeren Lebkuchen stärkten, überlegten die Freunde, wie sie den vor ihnen liegenden Berg wohl erklimmen sollten. Alle wollten unbedingt so schnell wie möglich die Spitze erreichen, um herauszufinden, was es mit dem Geschenk des Engels auf sich hatte. Schneemann nahm es auf seinen Schoß - natürlich nur, um es sich einmal ganz genau anzugucken. Es war nicht besonders schwer, etwa so groß wie ein Schuhkarton und wenn er es schüttelte... Ja was war das? Wenn er es vorsichtig hin und her bewegte, hörte er ganz leise, so dass er nicht wusste ob er es sich nur einbilden würde, eine Melodie. Sanfte Töne einer VIOLINE erklangen und weckten seine Neugier. Ob er doch einmal ganz kurz hineinluschern sollte?
Der Schneemann hatte sich gerade entschlossen, dass es bestimmt nicht schlimm sei, einen kurzen Blick in das Geschenk zu werfen. Er hob den Deckel leicht an und näherte sich ganz langsam der Öffnung. Seine Karottennase berührte schon das Geschenk, als der Maulwurf plötzlich rief: "Schneemann! Nein! Tue es nicht! Du weißt doch, was der Engel uns sagte. Wir dürfen es erst auf dem Berg öffnen, nicht davor."
Der Schneemann erschrak so sehr, dass ihm das Geschenk aus den Händen glitt. Patrick war völlig erschrocken, machte ein MOND-Gesicht und war nicht in der Lage, sich vom Fleck zu bewegen. Nur die Katze behielt einen klaren Kopf. Sie nahm Anlauf, sprang auf den Karton, stubste den Deckel mit ihrer Schnauze wieder zu, wickelte ihren Schwanz um das Geschenk und nahm sich vor, es nicht mehr her zu geben, bis das Geheimnis gelüftet werden durfte.
Die anderen drei atmeten tief durch. Um den Schneemann jedoch für diese kopflose Dummheit zu bestrafen, musste er den schweren SCHLITTEN ziehen, auf den sich der immer noch ganz blasse Patrick, der erschöpfte Maulwurf und die mit dem Kopf schüttelnde Katze setzten. So dauerte es zwar ein kleines bisschen länger, aber noch vor Sonnenuntergang erreichten sie ihr nächstes Ziel.


Während Schneemann erst einmal verschnaufen musste und etwas vor sich hin murmelte, das ganz verdächtig klang wie 'nächstes Mal..aber..EISENBAHN..nächstes Mal', sahen Maulwurf und Patrick sich schon dem nächsten Rätsel gegenüber stehen: vor ihnen wuchs eine riesenhaft große Tannenzweighecke empor, die es wohl zu überwinden galt. Doch wie? Zu hoch war sie, um einfach hinüber zu springen. Links und rechts? Nein, auch da war einfach kein Vorbeikommen. Da rief, noch völlig aus der Puste, der Schneemann aus einiger Entfernung: "Schaut, da drüben!" Und tatsächlich - wie von Geisterhand hatte sich in der Hecke ein Durchgang geöffnet. Ohne auch nur zu zögern-denn schließlich wurde die Zeit langsam knapp; und: was sollte schon passieren?-Traten sie also in die Öffnung..und..fanden sich in einem gigantischen Irrgarten wieder! Bevor sie auch nur einen Fluchtgedanken fassen konnten, war der Durchgang wieder zugewachsen und unsere drei Freunde in diesem grünen Gefängnis gefangen. Verzweiflung machte sich breit.
"Und..und..jetzt?", schluchzte der Maulwurf und dicke Tränchen wie Christbaumkugeln kullerten ihm über die Wangen. Auch dem Schneemann krümmte sich seine Karottennase vor lauter Hoffnungslosigkeit. Patrick war fassungslos: "Jetzt hört aber mal! Was ist denn mit euch los?" Unglaublich, immer war es an ihm, einen kühlen Kopf zu bewahren. "Ein Labyrinth hat immer auch einen Ausgang und den werden wir finden!"
Noch nicht ganz überzeugt, aber immerhin trockenen Auges und ungekrümmter Nase, machten sich also unsere drei Abenteurer auf den Weg, der sie aber geradewegs zum Inneren des Irrgartens führte. Doch was sie dort erwartete, nein, das hatten sie noch nie zuvor gesehen!
Ein Drache. Ein überragend großer Drache mit Schuppen wie Dachziegeln, einem laaangen Schwanz und schwarzen Nasenlöchern wie zwei Höhleneingänge!
Starr vor Schreck wagte keiner unserer Freunde auch nur einen Schritt. Selbst die Katze des Nikolaus lugte ängstlich hinter dem Schneemann hervor. Und als ob es nicht schon schlimm genug gewesen wäre, drehte der Drache seinen Kopf ganz plötzlich und ruckartig in ihre Richtung und blickte sie wutentbrannt an. Aber auch sein Schwanz bewegte sich dabei ein wenig, sodass dieser etwas frei gab, das aussah, ja, das aussah wie der Eingang zu einem unterirdischen Tunnel!


Doch wie kamen sie nur an diesem Ungeheuer vorbei? War jetzt der richtige Augenblick gekommen, das Geschenk des Engels zu öffnen?

Die drei Freunde blickten sich an und alle hatten den gleichen Gedanken. Sie schauten die Katze bittend an, streichelten sie und sie schnurrte und gab das Geschenk frei. Maulwurf und Patrick öffneten es ehrfürchtig. Es war ein kleiner aufziehbarer NIKOLAUS darin. Sie stellten ihn auf den Waldboden und drehten an dem Rädchen, und schon lief der Nikolaus singend herum. Der Drache beäugte ihn und begann zu lächeln. Der Nikolaus marschierte zielstrebig davon und der Drache folgte ihm. Welch ein Glück für die drei Freunde. Sie überlegten nicht lange und liefen in den Tunneleingang.
Dies war wirklich ein außergewöhnlicher Tunnel. Nicht nur, dass von allen Seiten bunte Lichter und Kugeln zu sehen waren. Nein, wohin das Auge blickte, sahen die Freunde winzig kleine, aber auch riesengroße, runde, eckige und buntverpackte Geschenke. Dazwischen lagen Äpfel, BIRNEN, Nüsse und so viel Schokolade, wie es sich nicht einmal das schokihungrigste Kind vorstellen konnte. Schneemann und Maulwurf wollten all dies kaum glauben. Sie standen mit offenem Mund am Eingang und hörten erst gar nicht Patricks Stimme, die laut rief: "Los ihr zwei. Wir haben nur noch eine Woche bis Weihnachten. Wenn ihr noch länger da steht, müssen wir den Heiligen Abend ohne Lucas feiern. Also beeilt euch!" So kam es, dass sie weiterzogen und den langen Tunnel durchquerten.
Nach einem langen Fußmarsch, der Maulwurf und Schneemann waren mittlerweile auf dem Schlitten eingeschlafen, erblickte Patrick ein Licht, das heller war als all die anderen. Die Hand schützend an die Stirn gelegt, zog er seine Freunde in diese Richtung und sah schon von weitem das große rote Haus in der weißen Schneelandschaft. Hatten sie nun endlich den Nikolaus gefunden?
Patrick stapfe aufgeregt und noch ein wenig geblendet durch den kniehohen Schnee. Er musste sich mächtig anstrengen, den Schlitten zu ziehen. Als er stecken blieb, purzelten Maulwurf und Schneemann in den Schnee. Patrick musste lachen, da man nur noch die wackelnden Füße des Maulwurfs sah. Aufgrund des ohrenbetäubenden Lachens erwachte auch der Schneemann. "Lasst uns nachsehen, ob hier tatsächlich der Nikolaus wohnt", schlug Patrick vor und zog dabei den Maulwurf an den Füßen aus dem Schnee.
Vor dem großen roten Haus sahen sie die tollsten Spielzeuge: Autos, Puppen, SCHAUKELPFERDE und vieles mehr. Sie stapften aufgeregt zum Haus und klopften. Sie hörten etwas rumpeln und dann öffnete sich, wie von Geisterhand, die Tür.
Drei neugierige Augenpaare blinzelten in die sich vor ihnen auftuende Dunkelheit und Schneemann erschrak fürchterlich, als die Katze des Nikolaus plötzlich schnurrend an ihnen vorbei in das Innere des Hauses flitzte und darin verschwand. Nach kurzem Zögern nahmen sie allen Mut zusammen und traten in die undurchdringliche Dunkelheit, nur um gleich darauf vor Schreck zu erstarren, als die Tür mit leisem Knarren zufiel und unsere drei Freunde in vollkommene Finsternis hüllte. 'Huuup! Huuup!', 'Tatüütataa!'. Ja, der Schneemann war so angsterfüllt, dass er hektisch nach hier und dort stolperte und auf AUTOs und Feuerwehren trat und so einen furchtbaren Lärm verursachte. Spätestens jetzt würde der Nikolaus sowieso wissen, dass er Besuch hatte, davon ging Patrick mal ganz fest aus. Und so könnte es ja auch nicht schaden, einfach nach ihm zu rufen. "H-h-hallo? H-hallohoo? H-herr Nikolaus?"

Rings um sie herum flackerte nun in Augenblicksgeschwindigkeit eine Kerze nach der anderen auf, sodass der Raum ganz plötzlich in einen wunderschönen Schein getaucht ward und auch überhaupt gar nicht mehr so grauenvoll angsteinflößend wirkte. "Hem hem", hüstelte es aus einer Ecke. Unsere drei mutigen und von der langen und aufregenden Reise erschöpften Abenteurer drehten sich langsam in die Richtung, aus der das Geräusch drang. Und da! Der Nikolaus mit seinem weißen Rauschebart saß gemütlich wippend in seinem knarrenden Schaukelstuhl, sein Kätzchen eingerollt auf dem Schoß, und blickte die drei Neuankömmlinge mit forschenden Augen an.
"Herr Nikolaus, Sir. Wir, also, wir sind nämlich gekommen...", stammelte Patrick auf der Suche nach den richtigen Worten. Doch der Nikolaus wäre nicht der Nikolaus, wenn er nicht schon längst wüsste, warum sie gekommen waren, "...um euren Freund Lucas zu retten", und beendete damit Patricks Satz.
"Wir müssen ihn finden." "Ja, finden müssen wir ihn", darin waren sich die drei Freunde einig und blickten hoffnungsvoll zum Nikolaus, der sich bereits aus seinem Schaukelstuhl erhoben hatte und auf die große dicke runde Kugel zutrat, die wie von unsichtbaren Händen getragen in der Mitte des Raumes schwebte.
Durch die Bewegungen des Nikolaus' erloschen alle KERZEN im Raum und es wurde finster wie die Nacht. Da begann die Kugel zu leuchten. Es sah zunächst aus wie ein tanzendes Glühwürmchen. Das Licht wurde heller und wechselte in alle erdenklichen Regenbogenfarben. Der Nikolaus trat dicht an die Kugel und murmelte etwas Unverständliches, es klang wie "BAUWAGEN" und "KIES". Aber das konnte ja nun beim besten Willen nicht stimmen. Die Freunde standen völlig gebannt nebeneinander. Keiner wagte es, auch nur einen Mucks von sich zu geben. "Auf meiner Reise, die Kinder mit kleinen Geschenken zu erfreuen, habe ich jede Stube auf der Welt, jeden Winkel aller Landen, in denen Kinderherzen schlagen, erblickt", sagte der Nikolaus mit tiefer, wohlklingender Stimme, die zusammen mit dem Duft der erloschenen Kerzen sehr beruhigend auf unsere Freunde wirkte. Ihre Glieder entspannten sich in die Umarmung eines flauschig-bauschigen Mantels, geradezu schummrig wurde ihnen, als der Nikolaus die Arme ausstreckte und stetig lauter werdend immer wieder den selben Satz tönte: "Sie sollen sich in welchen Bau wagen, zeige uns des kleinen Lucas' Verlies!".
Die Welt um sie herum verschwamm und löste sich in Wellen auf, während das bunte Licht der Kugel in der Mitte des Raumes ein immer schärferes Bild formte, das nach und nach die gesamte Wirklichkeit unserer Abenteurer einnahm. Man glaubte den verschwommenen Schatten eines MÄNNLEINS, DAS AN SEINEN HÄNDEN FEUER TRUG, zu erkennen, ja, sogar seine entfernte Nähe zu spüren.
Ganz vorsichtig lugte der kleine Maulwurf unter dem Arm des Nikolaus hervor und mochte gar nicht mehr aufhören zu stauen. "Das ist ja! Ja, ist das?" Der alte Bärtige nickte schmunzelnd. "Ja, kleiner Maulwurf, mit Hilfe meiner Zauberkugel kann ich mir Zutritt zu jedem Ort der Welt verschaffen, egal wie gut versteckt dieser auch ist. In diesem Fall war es schon etwas schwieriger, da wir ja nicht wussten, wo der Weihnachtsschelm unseren kleinen Freund Lucas gefangen hält. Aber eure Hoffnung hat mir geholfen, ihn zu finden."
Jetzt waren die drei Freunde nicht mehr zu halten. "Worauf warten wir dann noch? Lasst uns Lucas befreien!" Noch eh der Nikolaus sich versah, waren Maulwurf, Schneemann und Patrick auch schon im Schimmer der Kugel verschwunden und der Alte hatte ganze Mühe, noch rechtzeitig durch das Portal zu treten, bevor es sich hinter ihm verschloss.
Da standen sie nun, wie aus dem Nichts vom kalten Kellerboden ausgespeit, und hatten Glück, dass die Wache gerade ihre Kontrollrunde beendet hatte. Auf leisen Sohlen wagte sich der Rettungstrupp voran. Es war schon ein merkwürdiger Anblick, wie da ein Maulwurf, ein Seestern, ein Schneemann und der Nikolaus höchstpersönlich durch den dunklen und engen Kellergang schlichen.
Plötzlich stoppte der kleine Maulwurf. Fast wäre er über ein Hindernis gestolpert, das er im Halbdunkel erst bei genauerem Hinsehen erkannte: es war Lucas SCHLITTEN! Sie waren also auf dem richtigen Weg. Und tatsächlich, noch bevor sie um die nächste Ecke bogen, hörten sie bereits eine leise und traurige Kinderstimme "Morgen, Kinder, wird's was geben" singen.
Doch da war noch etwas: ein leises Klingeln. Vorsichtig lugte der Maulwurf um die Ecke. Er war der kleinste und somit ideal geeignet. Was seine Augen dort sahen, tat ihm in der Seele weh:
Lucas saß traurig auf einem GESCHENK und klammerte sich an seinen TEDDYBÄREN. Bewacht wurde er von einem grimmig aussehenden KASPER, dessen Glocken an der Mütze rhythmisch klingelten. Wie sollten sie nun vorgehen? Die Freunde sahen sich um. Der Kellergang war völlig leer, bis auf Lucas' Schlitten und einen mannshohen TANNENBAUM. Schneemann schlug seinen Begleitern flüsternd vor: "Seht ihr, der Tannenbaum ist so groß, dass wir uns alle dahinter verstecken können. Wir warten bis der Kasper eingeschlafen ist und dann befreien wir Lucas. Es ist auch nicht mehr viel Zeit, schließlich ist morgen bereits Weihnachten."

Zum Glück mussten sie nicht lange warten, da tönte auch schon ein leises aber regelmäßiges Schnarchen durch das Verlies. Um sicher zu gehen, dass der gemeine Weihnachtskasper auch wirklich tief und fest schlief, wirbelte der Nikolaus etwas Sternenschlafstaub aus einiger Entfernung, aber zielsicher in die flatternden Nasenlöcher des Bösewichtes. "Jetzt aber schnell!"
Eilig und fürchterlich aufgeregt tippelten die vier auf Zehenspitzen zum Verlies. Lucas traute seinen Augen kaum. "Kleiner Maulwurf! Schneemann! Patrick!...und...Herr Nikolaus!" Sie hatten ihn gefunden. Endlich gefunden. Vor unendlicher Erleichterung kullerten dem Jungen die Tränchen nur so aus den nun vor Freude strahlenden Knopfaugen. Patrick trat näher. "Und wie bekommen wir das Schloss auf? So ganz ohne Schlüssel?" Der Nikolaus musste schmunzeln. "Gerade von dir hätte ich etwas Kreativität erwartet. Fällt dir dazu nicht etwas aus einem Märchen ein?" Patrick musste sehr angestrengt überlegen, und unter Zeitdruck war das gar nicht so einfach. Aber ihm leuchtete der rettende Gedanke auf wie eine STERNSCHNUPPE am weihnachtlichen Nachthimmel. "Na klar! Alibaba und die 40 Räuber! Also alle mal zur Seite treten bitte!" Patrick baute sich vor der Verliestür auf und räusperte sich. "Sesam, öffne dich!" 'Bitte', fügte er in Gedanken hinzu. Aber das wäre gar nicht nötig gewesen. Die Verliestür öffnete sich mit einem leisen Quietschen und..Lucas war frei!
"Schnell!" Der Nikolaus bot zur Eile. "Der Kasper kann jeden Moment wieder aufwachen!" Und so nahmen sie alle ihre Füße in die Hand und rannten eiligen Schrittes den langen Kellergang entlang, bis sie auf ein gleißend helles Licht zukamen. "Halte dich gut fest Lucas", piepste der kleine Maulwurf, und schon waren sie wieder in einem Strudel aus Farben und Licht verschwunden. Wie lang das Licht sie verschluckte, das wusste keiner der kleinen Abenteurer. Wichtig war doch eigentlich auch nur, dass sie alle zusammen rechtzeitig zum Weihnachsfest wieder in ihrem Pfeeferkuchenhaus sitzen, singen und spielen konnten.
Schwupps - das Licht wurde schwächer und die Freunde nahmen ihre Hände von den Augen. Als sie sich langsam wieder an die Umgebung gewöhnten, rief Maulwurf "Guckt mal dort drüben! Wir sind wieder zu Haaaause!" Alle hüpften aufgeregt hin und her. Kurz war es, als hörten sie den NIKOLAUS von weit entfernt lachen. Da sahen sie eine KUH, geschmückt mit kleinen WEIHNACHTSBAUMKUGELN, die sich vor ihnen verbeugte und sie einlud, sich auf ihren Rücken zu setzen. Freudestrahlend nahmen alle Platz, hielten sich aneinander fest und wurden direkt auf den Pfefferkuchenmarktplatz gebracht, auf dem sich der größte und strahlendste WEIHNACHTSBAUM befand, den die Bewohner jemals gesehen hatten.
Unter dem Weihnachtsbaum stapelten sich die Geschenke. Keiner WUSSTE WAS SICH DARIN BEFAND. Da die Freunde NICHT ZUHAUSE WAREN, konnte keines ihrer Geschenke dabei sein. Doch die Geschenke waren ihnen völlig gleich. Sie waren so froh einander zu haben. Das war ihnen mehr wert. Durch ihre Freundschaft, die Hoffnung und den Glauben an das Gute hatten sie den bösen Weihnachtskasper überlistet und durch ihren nun noch gestärkten Zusammenhalt war die ganze schlimme Geschichte um Lucas' Verschwinden schon bald halb vergessen.
So begingen sie, wenn auch in stillen Gedanken an die SCHOKOLADENSTÜCKCHEN IN DER FERNE, ein wunderschönes, gemeinsames Weihnachtsfest, wie sie es sich nicht schöner hätten erdenken können. Und sicher schaute ihnen dabei auch der Nikolaus aus seiner fernen Hütte zu ...

 

 

 

 


Unsere Abenteurer haben es endlich geschafft! Lucas ist zu Hause und alle feiern zusammen ein glückliches Weihnachtsfest, hoffentlich genau wie Ihr zu Hause
Wir wünschen Euch noch frohe Weihnachtsfeiertage! Bis zum nächsten Jahr!

 

 

 

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