FREITAG
Nach 2 ein halb Jahren Pause war es wieder so weit: Endlich ging es auf Chorfahrt! Vom 24.06. bis zum 26.06. fuhren wir nach *Trommelwirbel* STRALSUND. Für einige war es die erste Chorfahrt mit Celebrate und soweit ich weiß, waren wir dennoch alle, egal ob neu oder schon lange dabei, aufgeregt sowie positiv auf dieses Wochenende gestimmt.
Erst ging es am Freitagnachmittag oder -abend größtenteils mit dem Zug zur Jugendherberge. Dass wir dabei nicht die einzigen waren, die Richtung Rügen fahren und unsere Sitzplätze schnell sichern mussten, hätten wir nicht gedacht, aber dennoch sind alle hochmotiviert und rechtzeitig in der Jugendherberge angekommen. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und Abendbrot gegessen haben, fand auch schon die erste Chorprobe statt, ein gelungener Start ins Chorwochenende - sogar mit einem wunderschönen Sonnenuntergang im Hintergrund.
Auch wenn schon viele ein paar Gesichter und vielleicht auch den ein oder anderen Namen dazu kannten, ging der Abend
weiter mit lustigen Kennlernspielen wie z.B. eine Wahrheit eine Lüge. Die Zettel, die für das Spiel verwendet wurden, hatten verschiedene Farben und somit kamen wir in Gruppen zusammen und durften uns Gemeinsamkeiten von uns allen überlegen. Dabei war der Kreativität keine Grenzen gesetzt – ich sage nur in Team Blau haben fast alle an einem Tag, der eine Primzahl ist, Geburtstag, aber auch nur fast alle.
Auf das wohl traditionelle Spiel „Wer ist der Mörder” durften wir auch dieses Jahr nicht verzichten. Für mich war es tatsächlich das erste Mal, dass ich mitgespielt habe – doch leider war es auch schon direkt nach Beginn des Spiels für mich vorbei. Ohne jegliche Hintergedanken fand meine Zimmermitbewohnerin auch schon ihr erstes Opfer (man munkelt es gab sogar lautes Geschrei am Tatort). Nun zu ihrem Bedauern hat sie auch diesen Abend nicht lange überleben können und nutzte nochmal die Gelegenheit ihre weiteren Opfer beim Kennenlernen unauffällig zu Boden zu bringen, bevor sie schnell „gehängt“ wurde.
Auch durfte der musikalische Akt abends nicht fehlen und so wurden gemeinsam Lieder aus vorherigen Semestern gesungen. Dabei durften natürlich Bohemian Rhapsody oder Engel nicht fehlen. Die Stimmung war aufjedenfall bei allen da und ich kann nur sagen, dass es ein gelungener Start bzw. Abend in das Wochenende war. ?
-Celina
SAMSTAG
Die Nacht begann mit viel Gesang und meinem traurigem Ableben. Immerhin die Temperaturen gingen unter 25°C. Neben dem Gesang gab es gegen 3 Uhr den Sonnenaufgang. Drei oder vier Leute nutzten dieses Wetter um noch einmal den Strelasund von innen zu begutachten. Mal mit mehr oder weniger Kleidung (Ostdeutschland halt). Manche machten die Nacht durch, manche wussten, was nächsten Vormittag bevorstand.
Nach einem obsthaltigem Frühstück und einem Apfel, einem Bounty und einer Flasche Wasser als „Lunchpaket“ + evtl. noch zwei Brötchen als Mittag ging es zur ersten Probe des Tages. Viele Lieder wurden geprobt. Vor allem der Bass wusste positiv zu überraschen (evtl. Verklärung des Autors ?). Immerhin durch ein bisschen Regen war es Mal nicht ganz so heiß im Haus. In Rostock regnete es wahrscheinlich auch nicht, aber wie sagte eine der Altistin, mit dem spektakulär nicht noch zweimal vorkommenden Steffi S.: „In Rostock ist immer anderes Wetter als woanders“.
Vor und nach der Probe, schien aus Sicht einer Leiche, das Volk den Mördern den Sieg zu gönnen. So beschuldigte Niko seine Partnerin, die ihn daraufhin anklagte. Am Ende der letzten Probe wurde dazu noch Stefan getötet, der mit Niko auf den wahren Mörder Christian zeigten. Dieser hatte dadurch entspannt Zeit mit seinen drei Kumpanen weiter zu morden. Zwischen den zwei Proben wurden viele Spiele gespielt z. B. ein Spiel ähnlich Volleyball, wo das Netz aber auf dem Boden lag und man es mindestens einmal berühren musste. Die Sonne begann mal wieder alle zu versengen. Gegen halb 2 kamen unsere Pizzen, die von Ina per PayPal bezahlt worden waren. Evtl. kam es bei der Verteilung der Pizzen zu einer Verwechslung mit den beiden Conchita – Pizzen und so gönnte ich mir scheinbar Martins Pizza mit extra Käse (hat gut geschmeckt).
Gegen 16 Uhr probten wir das „neue“ Lied „Hard Rock Halleluja“ (manche hatten das Lied im WS 21/22 eingeübt). Dafür trennten sich die Stimmen. Zusammen klang es dann schön brachial. Es gab wohl auch eine Belohnung für den Alt, die tatsächlich an einigen Stellen lauter waren als der Bass. Gegen 18 Uhr gab es Abendbrot. Evtl. wurden leider die Tomaten vom Vortag dafür raus geholt, die dann wohl nicht ganz so appetitlich waren (evtl. ist man als Mensch, der gegen gefühlt jedes Gemüse etwas hat, doch gar nicht so schlecht dran). Dazu gab es Kartoffelsuppe mit Würstchen. Vor der Probe wurde sich schon mal in den Teams zusammengesetzt und nach Namen beratschlagt. Der Name „G (Punkt) Blattläuse“ konnte sich aufgrund von „Pupertätsbedenken“ nicht durchsetzen.
Nach der letzten Probe (wie bei jeder Chorfahrt, die anstrengendste am Samstag) kam es dann zu den Spielen. Hierfür durften dann die Teams verschiedene Spiele absolvieren. „Orientierung mit verbundenen Augen“, „Schmecken“ (evtl. sollte man sich überlegen bei so etwas mitzumachen, wenn der erste Löffel ein widerliches After8 ist), „Geschicklichkeit und Vorstellungsvermögen“ (hatte ich nicht, aber ich motivierte mein Team)“, merken (endlich eine Kategorie für Autisten) und zeichnen (vielleicht erkannte ich den Penis nicht, den mir meine Vorzeichnerin auf dem Rücken zeichnete, aber meine Form eines Zylinders wird eines Tages bestimmt in abstrakte Kunst eingehen). Abgeschlossen wurde das Spiel mit drei verschiedenen Spielen, wo man Musik mit einer singenden Note, gurgeln und Google Translater erraten musste. Anna rockte bei der Note und so schafften die Blattläuse einen hervorragenden 4. Platz. Ich freue mich schon auf das Grillfest der Blatttläuse. Der 3. Platz bekam das beste Geschenk, die übliche „Bravo“. Das Siegerteam bestand aus sehr vielen Kindern und dem süßesten Hundes der Welt (Name leider vergessen). In zwei Mörderrunden schafften die Bürger noch die Wende und in 3 Prozessen wurden erst Christian, dann Tina und am Ende mein Mörder „Anwalts – Martin“ hingerichtet.
- Georg
SONNTAG
Am Sonntagmorgen schälten wir uns verpennt, müde und heißer aus unseren Betten und trugen uns gegenseitig in den Frühstückssaal, um uns ein letztes Mal an diesem Wochenende mit Kaffee und Brötchen zu aktivieren. Halb 10 trafen wir uns dann zur letzten Chorprobe im Saal ein. Nachdem wir uns eingesungen haben, übten wir mit Annika den traditionellen kongolesischen Kanon Banaha ein. Falls sich jemand fragen sollte, was wir da sangen:
Heute kam ein Sommerbote, trägt sein leuchtend Kleid, das rote.
Auf dem Hügel steht er schon; windzerzauster, zarter Mohn.
Zarter Mohn, zarter Mohn.
Zarter Mohn leuchtet schon.
Zarter Mohn leuchtet schon.
Tina brachte uns mit ihrer Tatuzita-Choreo zum Lachen und wir drehten uns gemeinsam mit ihr singend im Regen. (Bitte vergesst nicht, regelmäßig mal fremde Gruppen auf Youtube diese Übung machen zu sehen, dass kann einem schön den Tag versüßen.)
Wir probten mit kratzigen, eine Terz tieferen Stimmen Nur ein Wort, I need a Hero und What I've done durch. Im Tenor wurde mit piepsigen Kopfstimmchen geglänzt. Nachdem die Hauptstimme später bei Thriller steht’s jeweils von der ersten, zweiten und danach dritten Reihe bekämpft wurde, während sich die jeweils anderen Teile der Gruppen durch die Begleitstimmen ackerten, war dann klar: Es ist um 12, Zeit unsere malerische Zuflucht am Strelasund zu verlassen und in die Heimat zu reisen.
Gemeinsames Anpacken, Putzen und Aufräumen lies die restliche Zeit schnell vergehen und ging fix vonstatten. Ein malerischer Weg zur Bushaltestelle und eine Zugfahrt durch Mecklenburgs schönste Felder ließ uns Zeit für die letzten wichtigen Gespräche und Freundschaftsknüpferei. Als wir uns in Rostock am Bahnhof schließlich alle letztendlich verabschiedeten, stimmten wir am Bahnhof noch das „Ohne Dich“- Medley an, um uns gegenseitig nochmal unsere heiße Liebe füreinander zu gestehen. Aber lange musste niemand warten, schon am nächsten Tag winkte uns unser Auftritt beim CSD-Auftakt im Rostocker Rathaus. Mit guter Laune und einem „Tatuzita“ im Herzen trennten wir uns. ?
- Jonathan